Der Siegeszug von Alfons Schulz ist gestoppt. Vorerst zumindest. In der fünften Runde der diesjährigen Stadtmeisterschaft im Normalschach musste der bisherige Tabellenführer gegen Josef Czarnik seine erste Niederlage hinnehmen. Zeitgleich zum Start der Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen (Norwegen), der auch als Mozart des Schach tituliert wird, und seinem Herausforderer Sergey Karjakin (Russland), wurde im Trigon die entscheidende Phase des diesjährigen Titelrennens eingeläutet.
Czarnik zeigte sich auch von der eher selten gespielten Eröffnung des Tabellenführers nicht beeindruckt. Nachdem Czarnik die ersten Angriffsbemühungen von Schulz abgewehrt hatte, griff dieser fehl und der Titelverteidiger konnte den ganzen Punkt einfahren und das Titelrennen wieder offen gestalten. Beide Akteure führen das Feld mit 4 Punkten jetzt gemeinsam an.
Im Duell der Verfolger hielt Edgar Ribbeheger (2,5) den Angriffen von Dominik Strübig (3) stand. Der Topgesetzte Ribbeheger hat sich nach seinem Fehlstart somit scheinbar noch wieder rechtzeitig erholt und kann jetzt aus eigener Kraft sogar wieder Stadtmeister werden. Ebenfalls noch Chancen haben aber auch Manfred Pöter und Roland Michalicek. Pöter überraschte dabei mit einem Sieg über den mehrfachen Titelträger Marco Lombardi, während Michalicek gegen Günther Dreckmann die Oberhand behalten konnte und sich somit ebenfalls wieder nach oben gekämpft hat.
Auch für Hans Truszkowski scheint die Talsohle durchschritten zu sein. Gegen Turnierleiter Rouven Lojack musste der Routinier zwar lange beißen, konnte sich aber wieder ins Mittelfeld vorspielen. Dort stecken auch weiterhin Hans Backmann und Leon Sievert trotz Siegen über Helmut Kulinna sowie Clemens Huesmann fest.
Die vorletzte Runde steigt am 25.11. Und eines ist bereits jetzt sicher. Eine Entscheidung wird im Titelrennen dann noch nicht fallen können. Von einer Vor- geschweige denn endgültigen Entscheidung kann auch im WM-Kampf in New York, der über 12 Partien angesetzt ist, nicht die Rede sein. Nach fünf zum Teil packenden Runden steht es ausgeglichen 2,5:2,5, wobei Carlsen zumindest in zwei Partien deutlich besser stand, Karjakin aber durch seine Verteidigungskünste zu überzeugen wusste.